Jeden kann eine Krise treffen
Ein Unternehmen ist, so die gängige Definition, in der Krise, wenn sich die Wahrnehmung des Unternehmens in der Öffentlichkeit so stark ins Negative gedreht hat, dass die Geschäftstätigkeit gestört ist, dass Ruf, Marke und Arbeitsplätze, ja der Fortbestand des gesamten Unternehmens, gefährdet sein können.
Grundsätzlich kann wirklich jedes Unternehmen, jede Organisation, jede Institution, jeder Verband und auch jeder Politiker und jeder Prominente in eine Krise geraten, nicht nur in risikoreichen Branchen. Unternehmen und Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen wie eben auch Medienunternehmen, sind dafür natürlich anfälliger als Unternehmen, die die Öffentlichkeit kaum wahrnimmt.
Die Wahrscheinlichkeit einer Krise hängt also vom Geschäftsfeld, der Größe des Unternehmens und der Relevanz des Problems für die Öffentlichkeit ab. Teils werden bewusst rufschädigende Gerüchte von Gegnern gestreut. Im US-Wahlkampf zu den Präsidentschaftswahlen 2016 warf Donald Trump seiner Kontrahentin Hillary Clinton Drogenkonsum vor, um ihr im Wahlkampf zu schaden. Ein taktischer Schachzug ihres Gegners. Zum Rücktritt des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff kam es, nachdem dieser sich zu spät und zu unentschlossen dazu äußerte, dass er Privilegien missbraucht und zu große Nähe zu Unternehmen gesucht habe. So kam die Krise erst richtig in Schwung.